Akute Wirkungen von Sceletium tortuosum (Zembrin)
Akute Wirkungen von Sceletium Tortuosum (Zembrin) auf Amygdala und Hypothalamus
Sceletium Tortuosum, der pflanzliche Wirkstoff hinter Zembrin, zeigt bedeutende akute Wirkungen auf das menschliche Gehirn. Durch seine duale Wirkung als 5-HT-Wiederaufnahmehemmer (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) und PDE4-Hemmer beeinflusst Zembrin zentrale Gehirnregionen wie die Amygdala und deren Verbindung zum Hypothalamus.
Wissenschaftlicher Hintergrund
- Amygdala: Eine Schlüsselregion für emotionale Verarbeitung, insbesondere für Angst und Bedrohungsreaktionen.
- Hypothalamus: Reguliert physiologische Prozesse, darunter die Stressantwort, und interagiert eng mit der Amygdala.
Ergebnisse klinischer Studien
In pharmakologischen Studien mit funktioneller Magnetresonanztomographie (Pharmaco-fMRI) wurde untersucht, wie Zembrin die Gehirnaktivität beeinflusst:
- Reduzierte Amygdala-Aktivität: Eine 25-mg-Dosis Zembrin führte zu einer verringerten Reaktivität der Amygdala auf angstbezogene Reize, wie z. B. ängstliche Gesichter.
- Abgeschwächte Amygdala-Hypothalamus-Kopplung: Die emotionale Verbindung zwischen Amygdala und Hypothalamus war nach der Einnahme von Zembrin weniger ausgeprägt, was auf eine verminderte Stress- und Angstreaktion hinweist.
Schlussfolgerung
Diese Ergebnisse zeigen, dass Zembrin durch die Hemmung von PDE4 und 5-HT-Wiederaufnahme eine beruhigende Wirkung auf den Bedrohungskreislauf im Gehirn hat. Dies deutet auf ein signifikantes anxiolytisches (angstminderndes) Potenzial hin, das sich in der Regulation von Stressreaktionen und der Förderung emotionaler Stabilität manifestiert.
Zembrin: Ein vielversprechendes pflanzliches Mittel zur Unterstützung von Wohlbefinden und Stressmanagement.
Terburg, David & Syal, Supriya & Rosenberger, Lisa & Heany, Sarah & Phillips, Nicole & Gericke, Nigel & Stein, Dan & van Honk, Jack
(2013) NEUROPSYCHOPHARMAKOLOGIE : OFFIZIELLE VERÖFFENTLICHUNG DES AMERIKANISCHEN COLLEGES FÜR NEUROPSYCHOPHARMAKOLOGIE. 38. 10.1038/npp.2013.183.
Zusammenfassung: Akute Wirkungen von Zembrin (Sceletium tortuosum) auf Angstreaktionen im Gehirn
Die südafrikanische Pflanze Sceletium tortuosum, traditionell von den San und Khoikhoi sowie europäischen Kolonialbauern als psychotropes Mittel verwendet, gewinnt zunehmend an Bedeutung für die Förderung von Wohlbefinden und die Linderung von Stress, Angst und Depression.
Pharmakologische Eigenschaften:
Zembrin, ein standardisierter Extrakt der Pflanze, wirkt durch PDE4-Hemmung und 5-HT-Wiederaufnahmehemmung. Diese duale Mechanik könnte therapeutische Vorteile zur Linderung von Angst bieten.
Pharmaco-fMRI-Studie:
In einer doppelblinden, plazebo-kontrollierten Cross-Over-Studie wurden 16 gesunde Teilnehmer untersucht, um die akuten Effekte einer 25-mg-Dosis Zembrin auf die angstbezogene Aktivität der Amygdala zu testen.
Hauptergebnisse:
- Reduktion der Amygdala-Aktivität bei der Betrachtung ängstlicher Gesichter unter geringer Wahrnehmungsbelastung.
- Verminderte Amygdala-Hypothalamus-Kopplung, wie in der Emotionsmatching-Aufgabe festgestellt.
Schlussfolgerung:
Die Studie liefert erstmals Nachweise für die dämpfende Wirkung von Zembrin auf den Bedrohungskreislauf des Gehirns. Diese Ergebnisse stützen die anxiolytischen Potenziale von Zembrin durch eine Abschwächung der subkortikalen Bedrohungsreaktionen.
Veröffentlicht: Neuropsychopharmakologie, 21. August 2013. DOI:10.1038/npp.2013.183.